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Donnerstag, 14. September 2017

Der Milchbart und ich - Meine neue Rolle als Mutter

Eigentlich könnte dies mein wohl kürzester Post sein: 

Meine neue Rolle als Mutter ist die Schönste und Wundervollste die ich jemals einnehmen durfte. Das Beste was ich je erleben darf. Mein ganzes Glück.

Doch so einfach ist es nicht. Es war ein langer Weg bis ich überhaupt die Chance bekommen habe, Mutter zu sein. Erst war nicht der richtige Moment, dann fehlte der richtige Mann und am Ende fehlte die richtige Diagnose.
Wegen einer Blutgerinnungsstörung hat mein Herzenskind drei Anläufe gebaucht bis es bei uns sein konnte. Ein schwerer Weg mit etlichen Tränen. Aber das ist ein anderes Thema. 
Als der Test nach der Diagnose ein "schwanger 2-3 Wochen" anzeigte, war ich geschockt und glücklich zugleich- und doch es war wie Magie. Ein Band zwischen meinem Pünktchen im Bauch und mir. Es klingt verrückt- ich wusste nach dem ersten Ultraschall, dass mein Pünktchen bleibt und das es definitiv nicht am errechneten Termin auf die Welt kommen würde- sondern einen Tag früher.  Auch wenn ich vor jedem Termin beim Frauenarzt gezittert habe. Ich glaube, schon in diesem Moment hat meine Rolle als Mama begonnen. Meinen Bauch habe ich gehegt und gepflegt.

Irgendwann hat sich unser Pünktchen auf den Weg gemacht und wollte ein kleiner Milchbart werden. 


Ich hatte gute 50 Stunden Zeit mich auf diesen Moment zu freuen, unser Wunder in den Händen zu halten- genau einen Tag vor dem errechneten Termin. ;)
Tja und dann steht man da, mit seinem Bündel Glück und fühlt sich hilflos. Man hat plötzlich Verantwortung - nicht nur für sich, nicht nur für sein Leben- nein, von der ersten Sekunde an, ist man für diesen kleinen entzückenden Menschen verantwortlich. So voller Liebe und zart liegt dieses kleine Wesen da. Und auf einmal wird klar: Ich bin Mama.
Mein großes Glück ist, das ich einen wundervollen Mann an meiner Seite habe. Ein Mann, der mich meinem Herzen folgen lässt und mich unterstützt wo es geht. So war es einfach eine Rolle - nein, meine Rolle zu finden. Schon vorher haben wir über Dinge, die uns wichtig sind, gesprochen. Nun gilt es unsere wichtigsten Themen umzusetzen: 
  • Unser Kind wird bei uns schlafen - zu erst in unserer Mitte, später im Beistellbettchen und irgendwann in seinem Kinderzimmer.
  • Unser Kind soll mit Respekt behandelt werden - wir werden die Stimme unseres Kindes sein, bis es selbst eine hat.
  • Ich möchte mein Kind stillen - in meiner Stillgeschichte habe ich aufgeschrieben welche Hürden wir zu meistern hatten.
  • Unser Kind wird geimpft und zwar von A bis Z.
  • Unser Kind soll nicht von Spielzeug erdrückt werden, wir wollen mit unserem Kind schöne Momente erleben, reisen, ihm die Welt zeigen.

(Rat-)Schläge wohin man schaut


Ganz klar, wenn man Mama wird, prasseln jede Menge "gute Ratschläge" auf einen ein. Man kann sich eigentlich sicher sein, bei allem was man tut, macht oder sagt- hat irgendjemand ein Beispiel, einen Rat oder sonstiges warum man es "ja nicht so" machen sollte: "Trag es nicht so viel, das ist schlecht für die Hüfte", "Verwöhn es nicht so- du erziehst dir einen Tyrannen", "Lass es im eignen Bett schlafen- du bekommst das sonst nie wieder aus deinem Bett", "Lass es auch mal schreien, das ist gut für die Lunge. Da holt es mal richtig Luft.", "Lass es mal schreien, damit du siehst das es eine Stimme hat", "Was dein Kind schläft nicht durch? Dann stille es nicht, sondern gib die Flasche- schön mit Grieß angedickt- du wirst sehen, das schläft durch.", "Mach Honig an den Schnuller, dann wird er nicht ausgespuckt". Die Liste der "guten" Ratschläge könnte ich ewig fortführen. Aber ich habe einen Dickschädel - schon immer - und was soll ich sagen, er zahlt sich aus. Ich muss gerade über mich selbst lächeln, denn ich kann guten Gewissens sagen:
"I do it my way"  
Mit der Zeit habe ich gelernt, freundlich zu lächeln, zu winken oder zu nicken und es dann so zu machen wie ich denke. Auch wenn ich mir schon ab und an ein "als ob wir früher alles falsch gemacht hätten" eingefangen habe. Ich denke mir, "falsch" sicher nicht, aber "anders" als ich es mir für mein Kind wünsche.

Neben diesen (Rat-)Schlägen, ist aber auch das Internet voll mit besserwissenden Müttern. Mütter die verurteilen, beeinflussen und immer so ein "Ich bin die bessere Mutter" mitschwingen lassen. Gerade geht ja auch das sogenannte Attachment Parenting oder auch "bedürfnisorientierte Erziehung" durch sämtliche Blogs und die Presse. Der Ansatz ist toll, keine Frage. Viele Eltern sind auch echt cool. Aber auch hier gibt es die Hyänen unter den Müttern. "Nein, bloss nicht impfen lassen - lieber ganz lange stillen", "Nur bedürfnisorientiert auf das Kind eingehen", "Kinderwagen? Nein, du verlierst jede Bindung zu deinem Kind, nur Tragen", "Bloss nicht schreien lassen"", "Jedem Schreien zuvor kommen- wenn man das nicht tut, dann hat man das AP Prinzip nicht verstanden", "Auf gar keinen Fall in die Kita geben bevor das Kind drei ist".
Oftmals ist ein Rat ein echter Schlag ins Gesicht. 
Man könnte verzweifeln und das macht es schwer seine Rolle als Mama zu finden. Da gibt es Menschen, die urteilen ohne Sinn und Verstand. Menschen, die nur mit Fachliteratur oder Erziehungsfibeln um sich werfen, ohne zu schauen, wie die familiäre Situation ist- wie Kind und Mutter so ticken. Damit hatte ich so meine Probleme- denn ich bin ein Google-Kind.

Mein Bauch. Mein Herz. Mein Verstand. Meine besten Ratgeber


Frau Google weiß alles. ;). Recht schnell habe ich es aufgegeben nach Erziehungsratschlägen zu googeln. Ich habe mich befreit, von diesem Druck, von den besserwissenden Müttern. Ich höre auf meinen Bauch, auf mein Herz und schalte meinen Kopf ein- das sind meine besten Ratgeber.
Bei Unsicherheiten- die immer mal kommen- habe ich eine wunderbare Hebamme an meiner Seite, die mich fantastisch betreut (hat) und meinen Herzensmann. Wenn ich nicht weiter weiß, dann frage ich einfach. Wenn mein Herz, Kopf und Gewissen sagen, die Antwort ist gut, dann nehme ich einen Rat gern an. Habe ich ein Mullen und Knullen im Bauch, dann lasse ich es.
Ich denke man hat oder entwickelt einen guten Instinkt für das was dem Baby und einem selbst gut tut. Es klingt verrückt, aber man selbst kennt sein Baby am besten. Die Natur richtet das so ein. Und so passe ich auch die bedürfnisorientierte Erziehung an:

  • Stillen nach Bedarf heißt (für mich) nicht nur, wenn das Kind etwas möchte, auch wenn meine Brust vor Milch platzt, biete ich meinem Kind etwas an, wenn nicht pumpe ich ab- und friere es ein (für schlechte Zeiten ;)).
  • Wenn mein Rücken nach der vierten Stunde Tragen schmerzt, ja dann lege ich mein Kind auch in den Kinderwagen. Auch wenn ich weiß, dass ich für Stunden unterwegs sein werde, dann ist der Kinderwagen, das Mittel der Wahl.
  • Wenn mein Kind unzufrieden ist und schreit, dann unterbinde ich das nicht um jeden Preis. Denn jeder hat das Recht auch mal einen schlechten Tag zu haben, unzufrieden zu sein oder zu quengeln. Ich bin dennoch für mein Milchbärtchen da und versuche mit ihm durch diese Situation zu gehen. 
  • Kinder brauchen Kinder zum Lernen, zum Großwerden, zum Spielen - und deshalb wird mein Kind in eine Kita gehen und zwar schon mit etwa einem Jahr- für einige Stunden. Auch ich werde dann langsam wieder in meinen Beruf einsteigen. Ein Ausgleich für beide Seiten. 
Dies sind ein paar meiner Entscheidungen und Denkweisen. 

Ich versuche nicht perfekt zu sein! Mein Milchbärtchen wäre sonst irgendwann enttäuscht, wenn es herausbekommt, das ich doch nicht perfekt bin.

Ich bin mir sicher, das ich eine gute Bindung zu meinem kleinen Milchbart habe und haben werde. Denn Liebe ist Vertrauen und Vertrauen heißt Lieben. Starke Eltern machen selbstbewusste Kinder! Mögen mich alle Hyänen im Netz dafür verurteilen. Ich liebe mein Milchbärtchen und ich bin dankbar für jeden Tag, den ich Mutter sein darf- auch wenn ich nicht perfekt bin. Ich bin glücklich. Während ich diese Zeilen schreibe, lächelt mich mein kleiner Milchbart an- was soll es schöneres geben, als ein lachendes Kind.

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Mit diesem Beitrag beteilige ich mich an der Blogparade zum Thema "Deine neue Rolle als Mutter" von Diana mit ihrem Blog Zwei Töchter . Dies ist meine erste Blogparade. Danke liebe Diana für dieses schöne Thema! Danke mein kleiner Milchbart, das ich, dank Dir, dabei sein darf.




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