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Dienstag, 17. Oktober 2017

Projekt Afterbabybody - Mit Ernährung und Sport zum Afterbaby-Wohlfühl-Body - Gastbeitrag von Kirsten

Spätestens mit der Nachricht, dass man einen kleinen Bauchbewohner hat, beginnen die Überlegungen: Was darf und sollte ich jetzt (noch) essen? Ist das Baby dann da, wird das Thema wieder etwas lockerer. Doch jede frischgebackene Mama hat ihn, den Afterbabybody. Je nachdem, wie viel man in der Schwangerschaft zugenommen hat, wie die eigene genetische Veranlagung ist und wie man vor der Schwangerschaft aussah, ist man wahrscheinlich mehr oder wenig zufrieden. Wahrscheinlich stellt sich aber vielen irgendwann die Frage, was man tun kann, um wieder ein wenig in Form zu kommen.


Ich habe wohl ziemliches Glück. In der Schwangerschaft habe ich etwa 9kg zugenommen und war nach der Geburt sogar ein Kilo leichter als vor der Schwangerschaft. Trotzdem ist der Bauch natürlich weich und die Kondition eher spärlich. Letzteres kam bei mir auch bedingt durch einen recht hohen Blutverlust unter der Geburt. Das ist natürlich eine ganz andere Ausgangssituation, als bei einer Mami, die noch 10kg mehr als vor der Schwangerschaft auf den Hüften hat.

Keine Zeit für Sport, weil das Baby doch einen beträchtlichen Teil des Alltags einnimmt und doch eine Menge Kraft kostet? Das ist gar kein so großes Problem. Geht es um Gewichtsfragen und das äußere Erscheinungsbild, macht Sport etwa 20% aus, die restlichen 80% werden durch die Ernährung geregelt. Das kann man als Mama super nutzen. Sport ist nach der Schwangerschaft eh erstmal so eine Sache. Denn egal, wie abgedroschen es klingt, der Körper hat viel geleistet, sollte sich erholen können und durch Sport höchstens dabei unterstützt und nicht zusätzlich ausgelaugt werden.

Meine Tochter ist jetzt vier Monate alt und wird noch voll gestillt. Geplant ist auch, dies noch mindestens zwei Monate so weiterzuführen, sollte nicht vorher etwas dagegen sprechen. Das heißt also, für mich stehen noch mehrer Monate stillen auf dem Plan. Eine Diät ist daher auch erstmal tabu! Zum einen bestünde hier die Gefahr, nicht genug Nährstoffe aufzunehmen, zum anderen kann sich eine starke Reduktion der Fettpolster negativ auf die Muttermilch auswirken. Beides will ich nicht riskieren. Außerdem will ich auch nicht wirklich abnehmen, sondern lieber wieder das ein oder ander Fettpolster in Muskelmasse umwandeln, damit alles wieder etwas straffer wird.

Direkt nach der Geburt war das mit dem Essen bei mir so eine Sache. Meine Ernährung war sehr eisenreich (Rote Beete, Amaranth, Hirse, Blaubeeren,...), um mein Eisenhaushalt wieder aufzupeppeln. Ansonsten habe ich im Wochenbett gegessen, worauf ich Lust hatte und auch soviel ich wollte. Dabei war aber immer Gemüse oder ein Salat dabei. Verdauung nach der Geburt ist ja so eine Sache, aber das wisst ihr ja alle.

Als wir uns dann in unserem neuen Alltag zu dritt etwas eingefunden hatten, habe ich auch wieder etwas mehr darauf geachtet, was ich esse. Wichtig war und ist mir dabei, ausgewogen zu essen. Vitamine und Mineralstoffe sind wichtig und ein wenig Schokolade tut der Seele gut.

Mittlerweile esse ich morgens meist ein Müsli (bestehend aus Haferflocken und Nüssen) mit Obst in Milch oder Joghurt. Das kann man auch super in Form von Overnight Oats am Vorabend zubereiten und muss morgens nur noch den Löffel aus der Schublade holen. Mittags gibt es entweder etwas vom Vortag, Salat oder eine Brotzeit. Das alles kann man ohne viel Aufwand zubereiten und relativ zeitunabhängig essen.

Abends esse ich mit meinem Mann und koche in der Regel. Je nachdem bereite ich das dann tagsüber zu, wenn mein Baby schläft, oder koche, wenn wir es ins Bett gebracht haben. Auch hier achten wird darauf ausgewogen zu kochen. Es gibt bei uns immer Gemüse und zwar mehr als in den meisten Rezepten steht. Am Tag versuche ich schon mindestens 300g Gemüse zu essen. Das macht satt, liefert neben Vitaminen auch Ballaststoffe und macht die Portion größer. Außerdem koche ich meist eine große Portion, so bleibt etwas über und ich habe etwas für den nächsten Tag und muss nicht ganz so oft kochen.

Dazu mache ich mittlerweile (seitdem mein Rückbildungskurs zu Ende ist) auch wieder ab und zu Sport. Allerdings nur als Auszeit, um mich wohl zu fühlen und wieder einen leichten Trainingsreiz zu setzen. Ich fühle mich einfach wohler, wenn ich mich bewegt habe. Dazu gehört auch ein schöner Spaziergang, wenn das Wetter es zulässt. Das gefällt mir und meiner Tochter genauso und ich muss keine Abstriche in der Zeit mir ihr machen. Ansonsten gehe ich nur abends, wenn sie schläft und der Papa aufpasst.

Ein Lieblingsrezept habe ich dabei gar nicht. Es gibt allerdings sehr oft (mindestens einmal die Woche) Spinat, Aubergine, Paprika, Reis, Avocado und Lachs. Oft essen wir einfach eine Gemüsepfanne mit Reis. Auch Avocado liebe ich: Auf Brot, als Guacamole zu Kartoffel oder als 'Pesto'. Für ausgibiges Kochen habe ich nur Nerven, wenn mein Mann zu Hause ist, unter der Woche kommt er eher spät aus dem Büro. Dann gibt es einfache, schnelle Gerichte: Eine Kohlenhydratquelle, gesunde Fette und Eiweiß. Fertig. Praktisch sind hier auch fertige (indische) Soßen, z.B. von Alnatura oder Rewe. Da ist nicht allzuviel Mist in Form von Zusatzstoffen drin und sie lassen gebratenes Gemüse gleich eine ganze Ecke leckerer werden. Das sind zumindest meine Favoriten.

Mein Projekt "Afterbabybody" gelingt mir so lala. Wenn ich ehrlich bin, würde ich schon gerne wieder laufen gehen, einfach, weil ich das Laufen wirklich liebe. Das wäre so kurz nach der Geburt natürlich fahrlässig. Auch habe ich manchmal das Bedürfnis, wieder eine normale Trainingsroutine zu haben. Aber auch das muss noch hinten anstehen, insbesondere, wenn die Nächte eher kurz sind. Trotzdem bin ich alles in allem zufrieden. Ich würde gerne im nächsten Jahr, wenn meine Kleine etwas größer ist, wieder mit dem Laufen anfangen und auch einen Halbmarathon bestreiten. Auch würde ich gerne ein Jahr nach der Geburt wieder bei der alten Form angekommen sein. Wichtig ist es, denke ich, einfach die Balance zu finden. Wenn man zufrieden ist, muss man nicht im ersten Babyjahr wieder zur alten Form zurück, wenn man das aber gerne möchte, kann man schon von Anfang an mit gezielter Ernährung und ein wenig Bewegung die Weichen stellen. Allerdings sollte man sich bewusst machen, dass es eine persönliche Entscheidung ist. Sich gegenseitig zumotivieren, finde ich super. Andere durch Vergleicherei unter Druck zu setzen ist hingegen unnötig. Wenn eine andere Mama erstmal andere Prioritäten setzt, finde ich das auch vollkommen in Ordnung. Jeder das ihre. :)

Abschließend kann ich wohl sagen, dass es meiner Meinung nach am sinnvollsten ist, auf Dauer zu versuchen, sich gesund zu ernähren. So wird es zur Routine, man bekommt Ernährung und Babyalltag leichter unter einen Hut, kann abends locker Schokolade oder demnächst Spekulatius naschen, ist ein gutes Vorbild für sein Kind und bleibt fit. Zudem braucht man irgendwann nicht mehr über die Frage: "Wie soll ich das schaffen?", nachdenken. Und damit kein falsches Bild entsteht: Wir essen auch Pizza, bestellen mal was, wenn es stressig ist, oder haben mal einen Tag kein Gemüse auf dem Teller. Balance is the key ;)

Dies ist ein Gastbeitrag von Kirsten. Seit der Geburt ihres Mädchens schreibt Sie auf Einfach Familie über ihren Mamaalltag und andere Themen, die sie interessieren. 


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